Mobilität, Stadtplanung und Gebäudemanagement in eine nachhaltige Zukunft zu führen, ist die große Herausforderung der kommenden Jahre. Die Stadt Worms muss hier wegweisende Impulse setzen und eine Vorbildfunktion im Kampf gegen den Klimawandel übernehmen. Dabei muss diese Entwicklung finanziell abgefedert sein, Ökologie und soziale Aspekte verbinden.
In den nächsten Jahren stehen wichtige zentrale Stadtentwicklungsprojekte an. Der Weckerlingsplatz muss zum neuen touristischen, aber auch neuem kulturellen Zentrum in der Innenstadt werden. Dazu möchten wir die Städtebauförderung einsetzen. Grüne Schiene kann wesentliche städtische Bereiche aufwerten.
Zusammenarbeit mit der Verwaltung / Politik / Bürger:innen
Die Fachexpertise unserer Verwaltung gilt es effektiv zu nutzen. Der Dezernent ist das Bindeglied zwischen den politischen Zielen, den Bedürfnissen der Bürger:innen und der Erfahrung der städtischen Mitarbeiter:innen. Es braucht eine neue Perspektive. Es braucht das Bewusstsein, dass alle Akteur:innen ein gemeinsames Ziel verfolgen. Unterschiedliche Blickwinkel gilt es zu verbinden, um die besten Ergebnisse für die Stadt zu erzielen.
Klimaneutralität und Neuorganisation im Gebäudemanagement
Die Energieeinsparverordnung (EnEV) wird bereits bei der Sanierung von Gebäuden im vollen Umfang umgesetzt. Ziel muss es sein, dass alle öffentlichen Gebäude Klimaneutralität innerhalb dieses Jahrzehnts erreichen. Klimaneutralität besteht aus verschiedenen Komponenten: Einsparung von Energie, Einsatz von erneuerbaren Energien, Abkehr von fossilen Brennstoffen und CO2-Kompensation. Dazu gehört eine Offensive bei der Begrünung von Fassaden und Dächern, sowie Energieerzeugung auf Dächern mithilfe von Photovoltaik.
Transparenz im Handeln
Die Dokumentation von Bauvorhaben und des aktuellen Entwicklungsstandes von Maßnahmen muss zentral und digital erfolgen. Ich stelle mir eine Softwarelösung vor, die eine gesamtheitliche Übersicht bietet und die verwaltungsinterne Arbeit verschlankt. Gleichzeitig muss ermöglicht werden, dass Informationen von öffentlichem Interesse einsehbar sind. Eine projektbezogene Kosten- und Personalplanung soll mehr Transparenz bei der Aufgabenwahrnehmung schaffen.
Bezahlbarer Wohnraum und Stadtplanung
Das Bündnis für bezahlbaren Wohnraum in Rheinland-Pfalz nutzt die Verbindung zwischen Architekt:innen, Bauingenieur:innen, Sozialverbänden, Gewerkschaften und öffentlicher Verwaltung, um Chancen zur Förderung des sozialen Wohnungsbaus zu nutzen. Diese Synergieeffekte möchte ich auf die Stadt übertragen und nutzbar machen, indem ich ein lokales Bündnis für Bezahlbaren Wohnraum ins Leben rufe.
Es ist notwendig einen Anforderungskatalog für künftige Bebauungspläne zu erstellen. In Bebauungsplänen braucht es grundsätzliche Festsetzungen von 25 % sozialgefördertem Wohnraum, mehr Grünflächen, Gestaltungselemente und natürlich die Notwendigkeit einer klimagerechten Planung. Schon jetzt gibt es mit dem ,,Klimakonzept Innenentwicklung“ eine gute Grundlage für künftige Entwicklungsmöglichkeiten.
Worms hat einen besonderen historischen Charme und einen individuellen baulichen Charakter. Um die Stadtbildprägenden Strukturen zu erhalten, sollen gemeinsam mit den Ortsbeiräten und dem Innenstadtausschuss, Gestaltungssatzungen und Bebauungspläne, auch in Ortslagen in denen bisher der §34 BauGB maßgebend ist, erarbeitet werden.
Flächenmanagement in der Stadt Worms
Der Flächenbestand der Stadt Worms schrumpft Zusehens und damit auch die regulatorischen Handlungsspielräume in der Zukunft. Deshalb sind ein vorausschauendes Flächenmanagement und der Ankauf neuer Flächen von entscheidender Bedeutung. Dies bleibt aufgrund der weiterhin angespannten Haushaltslage eine Herausforderung. Dennoch soll die Stadt durch Festsetzungen in Bebauungsplänen und der Nutzung des Vorkaufsrechtes, Flächen zur städtischen Nutzung generieren. Der Blick nach Wien und Hamburg zeigt, dass diese öffentliche Steuerung ein langfristiger Prozess ist, effektiv aber insbesondere in den Bereichen Betreuung, Bildung und sozialem Wohnungsbau Früchte trägt.
Mobilität neu denken
Ein attraktiver Nahverkehr und bessere Bedingungen für Radfahrer:innen und Fußgänger:innen reduzieren den motorisierten Individualverkehr in der Innenstadt und entsprechenden Anforderungen einer zukunftsorientierten Stadt. Ein besonderer Fokus muss dabei Kindern, als schutzwürdigsten Verkehrsteilnehmer:innen, gelten.
Wir brauchen einen Busverkehr, der es ermöglicht, in modernen, gut ausgestatteten Fahrzeugen an alle Punkte in Worms zu gelangen. Tickets sollen günstiger und digital werden. Es muss einfach und kontaktlos im Bus gezahlt oder vorab ein Ticket gekauft werden können. Die Fahrzeuge sollen zukünftig mit nicht-fossilen Brennstoffen fahren.
Das Fahrradfahren in Worms muss einfacher und sicherer werden. Ich möchte das Radwegenetz ausbauen und Gefahren für Radfahrer:innen verringern. Vor allem Kinder müssen sicher mit dem Rad in die Schule fahren können.
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