Der Tiergarten Worms hat eine neue Ära eingeläutet: Nach mehr als einem Jahr ohne Wolfspräsenz wurde die neu gestaltete Wolfsanlage feierlich wiedereröffnet, und die neuen Wölfe wurden willkommen geheißen. Zahlreiche geladene Gäste, darunter Vertreter des Freundeskreises und weitere Ehrengäste, versammelten sich, um der festlichen Zeremonie beizuwohnen. Begleitet von den Klängen der Wormser Jagdhornbläser unter der Leitung von Beatrix Horn feierten wir den Einzug der vier jungen männlichen Wölfe in ihr neues Zuhause gebührend.

Achim Herb, der 1. Vorsitzende des Freundeskreis Tiergarten Worms e.V., betonte die historische Bedeutung der Wölfe im Tiergarten Worms seit dessen Gründung im Jahr 1972. Das neue Gehege sei ein eindrucksvolles Symbol für das großartige Zusammenspiel aller Beteiligten. Besonders hob er die Wolfsbrücke hervor, deren Geländer ein langjähriges Mitglied des Freundeskreises, Herr Wolf, mit großem Engagement gefertigt habe. Ohne den Freundeskreis gäbe es keine Wölfe, und ohne Wölfe keinen Tiergarten. Zum Abschluss seiner Rede dankte er den Teams des Betriebshofes und der Tierpfleger für ihre hervorragende Arbeit und verkündete, dass der Freundeskreis die Schirmherrschaft für die neue Anlage übernimmt.

Ich habe in meiner Ansprache darauf hingewiesen, wie wichtig der Beitrag des Freundeskreises Tiergarten für dieses Projekt war. Als ehemaliger Sparkassendirektor hat sich Achim Herb schon vor Jahrzehnten für den Tiergarten engagiert, was ich als Beispiel für seine tiefe Verbundenheit gewürdigt habe. Dank der finanziellen Unterstützung des Freundeskreises war es möglich, ein neues Wolfsrudel aus vier Brüdern in den Tiergarten zu bringen. Gleichzeitig habe ich die Bedeutung ehrenamtlichen Engagements unterstrichen und den Dank an Sponsoren, Förderer und engagierte Privatpersonen, wie die Wolfspaten, ausgesprochen. Mit ihrem Beitrag helfen sie, den gemeinnützigen Tiergarten zu erhalten und weiterzuentwickeln.
Die Wiedereröffnung ist ein bedeutendes Ereignis, das auch an die besondere Geschichte der Wölfe im Tiergarten erinnert. Mit dem Tod des letzten Altwolfs „Der Kleine“ endete eine Ära, die durch legendäre Rudel wie jene um die Wölfinnen Anouk und Takaja geprägt war.
Tiergartenleiter Marco Mitzinger berichtete von seiner persönlichen Verbindung zu den Wölfen seit Beginn seiner Tätigkeit im Tiergarten und sieht in der neuen Wolfsanlage den Start eines weiteren Kapitels. Unter der Leitung der Biologin Miriam Schall soll die Tiergartenschule künftig verstärkt Wissen über die Komplexität und Bedeutung der Wölfe vermitteln.
Die vier neuen Wölfe stammen aus der zoologischen Einrichtung Wildparadies in Tripsdrill, Baden-Württemberg, und haben sich gut eingelebt. Ihr genaues Alter ist nicht bekannt, aber sie wurden vermutlich Ende April oder Anfang Mai geboren. Die Elterntiere stammen aus Frankreich, und die Tiere wurden vor vier Wochen erfolgreich umgesiedelt.
Die Wölfe zeigen bereits erste individuelle Verhaltensmuster, wobei sich das ranghöchste Tier neugierig und selbstbewusst zeigt. Die anderen Tiere sind noch zurückhaltender, was zeigt, dass sie Zeit brauchen, um sich an ihre neue Umgebung zu gewöhnen. Ab sofort können die neuen Wölfe im Tiergarten Worms besucht werden.
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